Sonntag, 10. August 2025

Rezension: `Eine falsche Lüge` von Sophie Stava

 

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Mir hat es gefallen!









Sloane Caraway hat ihr ganzes Leben lang gelogen, um sich interessanter zu machen. Als sie im Park den attraktiven und wohlhabenden Jay mit seiner Tochter kennenlernt, gibt sie sich als Krankenschwester namens Caitlin aus.

Als Jay sie später fragt, ob sie als Kindermädchen bei ihm und seiner Frau Viola arbeiten möchte, scheint für Sloane ein Traum zum Greifen nah.

In der ersten Hälfte des Buches passiert zwar nicht allzu viel, dennoch bleibt die Spannung erhalten – allein dadurch, dass sich alles langsam aufbaut und ich ständig in Habachtstellung war, was als Nächstes geschieht.

Sloane bewundert Viola und versucht, ihr ähnlich zu werden, indem sie sie immer wieder imitiert. Merkwürdigerweise stört das Viola nicht; im Gegenteil, sie begrüßt diese Veränderung sogar.

Außerdem kommt Sloane Jay näher, da sie durch ihre äußerliche Veränderung attraktiver wirkt und Viola sich plötzlich mehr gehen lässt. Da die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird, erfahren wir auch, was Viola im Schilde führt. Die vielen unerwarteten Wendungen haben mich wirklich total überrascht, mit diesem Verlauf hätte ich nie gerechnet.

Das Buch erinnerte mich stellenweise an die Werke von Freida McFadden. Dennoch konnte ich es kaum aus der Hand legen, weil es mich durchgehend gefesselt hat. Das Ende wirkte zwar etwas konstruiert, aber damit konnte ich diesmal gut leben. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!



Donnerstag, 7. August 2025

Rezension: `Verlorene Träume- das Echo der Liebe` von Astrid Korten

 

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Wunderschöner Roman!









München, 2020. Als die Journalistin Lilly bei einer Ausstellung ein atemberaubendes, antikes Kleid entdeckt, ist sie sofort fasziniert. Es soll einst der russischen Gräfin Alexandra Oblenskaja gehört haben. Getrieben von ihrem Wunsch, mehr über die geheimnisvolle Besitzerin des Kleides zu erfahren, beschließt Lilly, einen Artikel über sie zu schreiben. Da ihre eigene Beziehung gerade vor dem Aus steht, trifft sie eine Entscheidung: Sie reist nach St. Petersburg, um die Spuren der Gräfin zu verfolgen.

Der Roman entfaltet sich auf zwei Zeitebenen und gewährt uns Einblicke in die Geschichte zu Beginn der russischen Revolution im Jahr 1917, sowohl aus Alexandras Perspektive als auch aus der ihres Freundes Juri.

So sind die Leser Lilly bei ihren Recherchen oft einen Schritt voraus. Während ihrer Reise trifft sie auf Menschen, die sich bestens mit der russischen Geschichte auskennen und ihr wertvolle Unterstützung bieten. Es ist bemerkenswert, dass auch heute noch viele Einzelheiten des Lebens vor 100 Jahren ans Licht kommen können.
Besonders die Erlebnisse von Alexandra haben mich emotional berührt und in ihren Bann gezogen. 

Astrid Korten ist es erneut gelungen, einen tiefgründigen, fesselnden Roman zu schreiben und zu beweisen, dass sie nicht nur Meisterin aufregender Thriller ist. Sie versteht es,
 ihre Leser von der ersten Seite an in die Handlung zu ziehen und in eine Geschichte voller Spannung und Emotionen eintauchen zu lassen.

Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für `Verlorene Träume.`


                              








Dienstag, 5. August 2025

Rezension: `Wer ins Licht treten will` von Melanie Metzenthin

 

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Traum und Realität!











Hamburg, 1959. Die Ärztin Renate hat ihren Platz im Leben gefunden. Sie arbeitet in der Psychiatrie, mittlerweile auf der Frauenstation, liebt Matthias und ist rundherum zufrieden.

Das ändert sich, als Matthias nach einem Unfall nicht mehr Fußball spielen kann. Er will der Realität nicht ins Auge blicken und sieht für sich keine neue Perspektive. Renate stößt mit ihrer pragmatischen Art bei ihm auf Ablehnung.

Zusätzlich wird Renates Onkel von der Polizei beobachtet, und Renate erfährt sein jahrelang gehütetes Geheimnis.

Eine ihrer Patientinnen behauptet, dass eine Hamburger Fabrik Chemikalien in die Elbe ableitet und landet in der Psychiatrie. Renate beschäftigt sich intensiver mit diesem Thema und versucht, mehr herauszufinden. Ich hätte mir  gewünscht, dass dieser Umweltskandal etwas
 ausführlicher behandelt wird, aber vielleicht passiert das im nächsten Band.

Bei den Romanen von Melanie Metzenthin bin ich immer direkt im Geschehen und auch hier fühlte ich mich sofort zuhause. Die Charaktere sind facettenreich und haben Ecken und Kanten, wobei Renate durch ihre Arbeit oft hinter die Fassaden blicken kann.

Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen, und die Autorin hat eine gute Balance zwischen Privatleben und psychiatrischer Klinik gefunden. Der erste Band hat mir ein bisschen besser gefallen, aber auch  `Wer ins Licht treten will`  ist wieder lesenswert.



                                                       










Freitag, 1. August 2025

Rezension: `Eisfieber` von Ken Follett

 

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`Eisfieber`











In einem Hochsicherheitslabor kommt es zu einem Störfall: Ein Mitarbeiter nimmt, offenbar aus Tierliebe, ein Versuchstier mit nach Hause. Damit bringt er nicht nur andere Menschen in große Gefahr, sondern bezahlt diesen Fehler auch mit seinem Leben. Toni Gallo, die Sicherheitschefin des Unternehmens, ist fassungslos, dass so etwas passieren konnte.

Ein weiterer Handlungsstrang führt zu Kit, dem Sohn des Laborinhabers Stanley Oxenford. Kit steckt tief in Spielschulden und plant deshalb einen großen Coup im Labor. Dafür muss er die Chipkarte seines Vaters stehlen.

Ken Follett überzeugt auch diesmal mit gewohnt hoher Qualität. Obwohl der Fokus oft auf dem Privatleben von Stan Oxenford und Toni Gallo liegt, bleibt die Geschichte spannend. Allerdings haben mich die letzten Kapitel geärgert: Eine Panne jagt die nächste, und die Handlung wird zunehmend unglaubwürdig. Die Häufung der Missgeschicke wirkt übertrieben und dient nur noch der Effekthascherei.

Das und einige Fehler und Namensverwechslungen haben mein Lesevergnügen etwas getrübt. 






Donnerstag, 24. Juli 2025

Rezension: `Elbnächte- Die Lichter über St. Pauli` von Henrike Engel


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Gemütlicher Schmöker!!








Hamburg, 1912. Louise genießt es, mit ihrem Ehemann Victor durch die Welt zu reisen. Sie residieren in den besten Hotels und können sich jeden erdenklichen Luxus leisten. Umso größer ist ihr Entsetzen, als Victor plötzlich verschwindet und sie ohne einen Pfennig Geld zurücklässt.

Durch einen glücklichen Zufall begegnet sie der ehemaligen Prostituierten Ella, die, ebenso wie Louise, einen Neuanfang sucht.  Obwohl die beiden Frauen grundverschieden sind, tun sie sich zusammen.

Dies war mein erstes Buch von Henrike Engel und ich war positiv überrascht. Louise und Ella nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand und beweisen, dass sie auch ohne Männer ihren Weg gehen können. Auch wenn mir manche Stellen etwas zu glatt erschienen, ließ sich `Elbnächte` angenehm lesen.  Die Handlung bleibt stets spannend: Mord, Totschlag, Diebstahl, Intrigen – und natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz.

Ein flüssiger, gut zu lesender Schreibstil und eine spannende Handlung machen das Buch zu einem gemütlichen Schmöker.


                                                  


Montag, 21. Juli 2025

Rezension: `Schwestern des brennenden Himmels` von Hanna Caspian

 

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Gefährliche Mission!













Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wird Ann als Mitglied der britischen Delegation nach Berlin entsandt. Niemand in ihrem Umfeld ahnt, dass sie nicht die ist, für die sie sich ausgibt. In Wahrheit verfolgt Ann eine ganz eigene Mission. Dafür setzt sie sich großen Gefahren aus und muss sogar diejenigen belügen, die ihr am nächsten stehen – darunter auch den amerikanischen Soldaten Jackson, mit dem sie heimlich eine Beziehung pflegt.

Der Roman vermittelt umfassendes politisches Hintergrundwissen. Im Mittelpunkt stehen die Potsdamer Konferenz sowie die Begegnungen von Churchill, Truman und Stalin. Ann trägt die Verantwortung dafür, dass es Churchill und seiner Tochter während ihres Berlin-Aufenthalts an nichts fehlt. Gleichzeitig versucht sie verzweifelt, nach Potsdam zu gelangen – ein nahezu aussichtsloses Unterfangen, da ihr ein offizieller Auftrag und ein Passierschein für die russische Zone fehlen.

Hanna Caspian schildert das Leben und die damalige Situation der Menschen mit beeindruckender Authentizität. Viele Deutsche mussten auch nach dem Krieg in Kellern leben, da die meisten Häuser zerstört waren. Der akute Nahrungsmangel steht in starkem Kontrast zum Überfluss, den Ann und die Delegation erleben.

Ich fand die Einblicke in die Geschichte sehr spannend, weil Hanna Caspian die Schicksale ihrer Figuren gekonnt mit den historischen Fakten verwoben hat. 
Einige Fragen bleiben offen, weshalb ich mir gut vorstellen kann, dass es einen zweiten Band geben wird.




Donnerstag, 17. Juli 2025

Rezension: `Aschetod` von Linda Castillo

 

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Wieder Mord bei den Amischen!













Milan Swanz, ein ehemaliger Amischer und früherer Mitschüler von Polizeichefin Kate Burkholder, wird brutal ermordet.

Wie immer gestaltet sich die Befragung der Gemeindemitglieder schwierig. Die Amischen lösen ihre Probleme im Stillen, ohne die Polizei einzuschalten.

Doch Kate hat durch ihre Amisch-Vergangenheit einen Vorteil: Sie findet eher Zugang zu den Menschen. Schnell erfährt sie mehr über Milans Persönlichkeit und erkennt, dass niemand seinen Tod betrauert.

Diesmal führen ihre Ermittlungen sie jedoch auf eine ganz neue Spur, denn es scheint, als gäbe es eine ähnliche religiöse Gruppe wie die Amischen.

Nicht jeder ist erfreut über Kates Nachforschungen, doch Kate bleibt hartnäckig und lässt sich nicht einschüchtern.

Auch der 16. Fall ist wieder äußerst spannend, und leider war ich viel zu schnell mit dem Buch durch. Kate ist eine sympathische Ermittlerin, die es versteht, sich in beiden Welten zu bewegen und so das Vertrauen der Amischen gewinnt.

Wieder bietet die Geschichte interessante Einblicke in das Leben, die Regeln und die Arbeit der Amischen. Linda Castillo präsentiert zahlreiche Verdächtige, von denen anscheinend jeder ein Motiv hatte. Ihr gelingt es erneut, eine komplexe Handlung mit vielschichtigen Charakteren zu erschaffen, die den Leser bis zum Ende in Atem hält und keine Langeweile aufkommen lässt.

   

                                                         










Mittwoch, 16. Juli 2025

Rezension: `Nicht ihre Tochter` von Laura Elliot

 

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Familiengeheimnisse!!
















Gaby ist untröstlich, als ihr Vater im Sterben liegt und ihre Mutter sie erst kurz vorher benachrichtigt. So bleiben ihr nur wenige Stunden mit ihm. Seine letzten, geflüsterten Worte lauten: "Ich habe dich gestohlen." Erst nach der Beerdigung erinnert sie sich wieder an diesen rätselhaften Satz, kann ihn sich aber nicht erklären. Beim Ausräumen des Hauses findet sie einen alten Zeitungsartikel. Der abgebildete Mann sieht ihrem Vater zum Verwechseln ähnlich, trägt jedoch einen anderen Namen.

Gaby kommt nicht zur Ruhe. Sie beginnt zu recherchieren und fragt sich, ob sie wirklich das Kind ihrer Eltern ist.

Ich lese die Thriller von Laura Elliot sehr gerne und wurde noch nie enttäuscht. Auch diesmal hat mich die Geschichte sofort gefesselt. Ich habe mit Gaby mitgelitten, als sie der Wahrheit näherkommt und spürt, wie zerrissen sie sich fühlt. Je mehr sie sich einer anderen Familie annähert, desto deutlicher wird, dass auch dort nicht alles so ist, wie es scheint.

`Nicht ihre Tochter` ist spannend, hervorragend geschrieben und überzeugt mit glaubwürdigen, facettenreichen Charakteren sowie überraschenden Wendungen.


                                                            





Rezension: `Was das Moor verbirgt` von Eva Maria Silber

 

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Nicht ganz so spannend!








In einem moorigen Tümpel am Steinhuder Meer wird eine Leiche entdeckt. Bei der Bergung stoßen die Ermittler auf sechs weitere Tote, die offenbar schon seit Jahrzehnten dort liegen.

Kommissar Montag wird aus einer anderen Dienststelle versetzt, um gemeinsam mit der asiatischen Kollegin Effie Lu eine Cold Case Unit zu gründen. Ihr Auftrag: Die Identität der Toten klären und prüfen, ob ein Zusammenhang zur jüngsten Entdeckung besteht.

Der Roman ist zwar flüssig zu lesen, konnte mich aber nicht begeistern. Die Darstellung der Polizeiarbeit wirkt auf mich wenig glaubwürdig – insbesondere, wenn es um mehrere Mordfälle geht. Kommissar Montag trinkt lieber, wacht mit schwerem Kopf auf und kann sich an nichts erinnern – mitten in einer Mordermittlung.

Montags Kollegen nehmen ihn kaum ernst. Jeder weiß, dass seine Frau ihn verlassen hat und macht sich darüber lustig. Kollegin Effie wird noch weniger respektiert, weil sie klein, zierlich und dünn ist.

Als Effie verschwindet, nimmt niemand ihre Abwesenheit ernst. Im Gegenteil, die Kollegen machen Scherze und niemand hält es für nötig, nach ihr zu suchen.

Insgesamt ließ sich das Buch zwar angenehm lesen, war mir jedoch zu unrealistisch.

                                 




Dienstag, 15. Juli 2025

Rezension: `Das geheime Zeichen` von Saskia Calden


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Nicht vorhersehbar!!














Im dritten Teil um Kommissarin Evelyn Holm geht es um ein altes Skelett, das während einer Hausrenovierung gefunden wird. Evelyn stößt auf ein Zeichen, das ihr bekannt vorkommt, und sie ist fest entschlossen, diesen Fall zu lösen. Doch von oberster Stelle wird ihr dies kurzfristig untersagt, da anscheinend eine Sonderkommission gebildet wird. Evelyn lässt sich jedoch nicht aufhalten und begibt sich dadurch in große Gefahr.

In einem parallelen Handlungsstrang lernen wir in Rückblenden die Künstlerin Viola kennen, die alles versucht um endlich den Durchbruch mit ihren Bildern zu schaffen.

Saskia Calden hat wieder einmal einen packenden Thriller geschrieben. Schon ab der ersten Seite ist man vollständig in die Geschichte eingetaucht, und der Spannungsbogen bleibt durch zahlreiche Plot Twists bis zum Schluss erhalten. Im Mittelpunkt steht ein geheimer Club, dessen Mitglieder durch ein markantes Zeichen zu erkennen sind – sei es als Tätowierung oder als Schmuckstück. Trotz des Verbots von oben versucht Evelyn, Licht ins Dunkel zu bringen, denn das Zeichen weckt in ihr Erinnerungen an den Mord an ihren Eltern.

Welche Wendungen die Geschichte nimmt, ist nicht vorhersehbar, und genau das macht einen spannenden Thriller aus.